PMU Schadensbegrenzung

PMU Schadensbegrenzung

PERMANENT MAKE-UP KORRIGIEREN

 – Falsche Form, ungeeignete Farbe oder schlechte Linienführung – Fehlzeichnungen kommen leider immer wieder vor. Um sie erfolgreich zu korrigieren, gibt es mehrere Möglichkeiten. Holger Hoffmann über die Königsdisziplin des Permanent Make-up.

Gründe, wieso eine Pigmentierung schiefgeht, gibt es viele. Oft liegt es an mangelnder Erfahrung, unzureichendem Farbgefühl oder auch einfach an einer schlechten Beratung der Kundin. Fehlzeichnungen zu korrigieren, ist die höchste Kunst im Bereich des Permanent Make-up. Unterschiedlichste Techniken und Theorien müssen logisch und sinnvoll miteinander kombiniert werden, um Form- und/oder Farbkorrekturen erfolgreich durchführen zu können.

Dabei gilt es, die richtige Korrektur oder Entfernungsmethode individuell auszuwählen. Man muss sich empathisch mit der betroffenen Kundin auseinandersetzen und sich aber auch im Klaren darüber sein, dass man die volle Verantwortung für eine eventuelle Fehlzeichnung übernehmen wird.

Lesen Sie nachfolgend, welche Möglichkeiten für die PMU Schadensbegrenzung und Korrektur von Fehlzeichnungen zur Verfügung stehen.

Linienführung optimieren

Die wichtigste und meist beste Möglichkeit, ein verzeichnetes Permanent Make-up zu verändern, ist, die vorhandene Zeichnung zu optimieren.

Dies geschieht, indem man kleine Fehler und Unregelmäßigkeiten in eine neue Zeichnung integriert und durch minimales Vergrößern oder Verbreitern „falsche“ Linien wieder gerade bzw. korrekt ausgeführt erscheinen lässt. Anhand der folgenden Bilder kann man sehr schön erkennen, wie einfach es sein kann, Unregelmäßigkeiten auszugleichen.

Farbkorrektur

Wenn eine Pigmentierung in ihrer Form akzeptabel, aber in ihrer Farbgebung unstimmig ist, bietet sich eine Korrektur mit Gegenfarben an. Schattierungen werden überschattiert. Linien und Flecken behandelt man nur lokal. Um Rotorange zu korrigieren, setzt man Oliv- und Grautöne ein. Um Blaugrau zu korrigieren verwendet man Orange und Rotorange. Um Dunkelgrau in Honigblond zu verwandeln, benötigt man einen hellen Mandarinen-Pastellton als Korrekturfarbe. Auberginefarbeneund graue Lippenkonturen lassen sich mit Rotorange odereinem Korallton korrigieren.

Überdecken mit Camouflage

Kleine Zonen kann man sehr effektiv mit einer Camouflagepigmentierung abdecken, sofern man mit der Farblehre und der Zusammensetzung von Farben sehr gut vertraut ist. Es empfiehlt sich, Fehlfarben bei der ersten Behandlung immer mit Pastelltönen (Hautfarbe plus Komplementärfarbe) abzudecken. Im zweiten Behandlungsdurchlauf kommt die Hautfarbe zum Einsatz.

Zu bedenken ist, dass sich eine Camouflagepigmentierung nur für kleine Korrekturen eignet und punktgenau appliziert werden muss. Die Altpigmentierung kann immer wieder durchscheinen. Große Korrekturen mit Camouflage sehen oft wie unprofessionell geschminkt oder „überpinselt“ aus.

Entfernen mittels Laser

Die meisten Farben werden innerhalb weniger Behandlungen nahezu restlos entfernt, sofern ein Neodym-YAGLaser (Quickswitch) verwendet wird. Diese Methode ist haarerhaltend und narbenfrei.

Zu bedenken ist hierbei allerdings, dass nicht alle Pigmente direkt entfernt werden können (z.B. Titandioxid in Weißpigmenten). Außerdem ist die europäische Gesetzgebung in diesem Bereich noch nicht eindeutig. Für PMU Schadensbegrenzung- und Tattooentfernung muss die Kosmetikerin beim TÜV eine Ausbildung zur Laserschutzbeauftragten machen.

Entfernen mittels chemischem Remover

Höchste Vorsicht ist beim Einsatz von Chemikalien geboten, die Farbpigmente aus der Haut ziehen sollen! Unsachgemäße Anwendung und/oder ungeeignete Produktrezepturen können schwere Schäden der Hautoberfläche oder sogar bleibende Narben verursachen.

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